Mainzer Ingrossaturbücher Band 11

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StA Wü, MIB 11 fol. 001

Datierung: 28. Juni 1382

Quelle

Aussteller:

Empfänger:

Archiv: Würzburg StaatsA

Weitere Überlieferung:

  • Regestensammlung im StAD Best. R 11 A Kurmainzer Regesten Nr. 28 (mit Verweis auf: Kurze Notiz: Speyer, Cop. Bischofs Adolf S. 545. - Karlsruhe, Cop. 287 (132) fol. 106v).

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Adolf von Mainz regelt die Begleichung von Schulden (700 Goldgulden) bei dem Edelknecht Hans von Beckingen.

Vollregest:

Erzbischof Adolf von Mainz (Mencze), Erzkanzler des Heiligen Römischen (romschen) Reiches in Deutschen (dutschen) Landen, Vormund des Stiftes Speyer (Spire), und sein Bruder Johann, Graf zu Nassau (Nassauwe) bekennen, dass sie ihrem "lieben Getreuen", dem Edelknecht Hans von Beckingen 700 Goldgulden schulden, die dieser ihnen bar geliehen hat. Sie haben das Geld im Interesse des Stifts Speyer verwendet. Als Bischof von Speyer gelobt Adolf, das Geld dem Hans, seinen Erben oder dem rechtmäßigen Inhaber dieser Urkunde bis kommenden Tag Johann Baptiste [24. Juni 1383] zurückzuzahlen.

Zur Sicherheit setzt der Bischof als Geiseln: seine "lieben Getreuen" Eberhard (Eberhart) zum Laube, Schultheiß, Voltz Netdinger, Albrant Meczel, Heinz Furer, Hans Gugel, Herman Grunbache, Hensel Glime, Schöffen (richter) zu Bruchsal, Ruman, Wycknant von Langenbrucke, Hans Huge, Heincz Hauwenstein, Abreht Engel, Heincz (Heinrich) Wegener, Walther Riese, Heincz Glime, die beiden Bäcker Claus Furer und Cuncz Mißener, Cuntz Sumerer, Beringer Frysching und Cunczel Grunbach, Bürger zu Bruchsal (Bruchsel).

Geraten die Schuldner in Zahlungsverzug, können die Gläubiger die Geiseln mündlich oder schriftlich mahnen. Ist mehr als die Hälfte der Geiseln auf diese Weise gemahnt, gilt dies auch für den Rest. Diese müssen dann binnen acht Tagen persönlich nach dem Willen des Hans in Speyer oder Neuburg (zu der Nuwenburge) einreiten und so lange auf ihren Eid Einlager halten (invaren leisten), bis die Schuld samt eventuell im Mahnverfahren angefallener Kosten bezahlt ist.

Stirbt eine Bürge oder geht außer Landes, muss der Erzbischof binnen 14 Tagen gleichwertigen Ersatz stellen. Geschieht dies nicht, müssen die anderen Geiseln auf Mahnung so lange Einlager halten. Gegen pflichtvergessene Geiseln kann Hans mit Pfändung vorgehen.

Keine andere Bestimmung, welcher Art es auch sei, kann diese vorstehenden Artikel aufheben. Der Erzbischof und Graf Johann wollen niemand an das Bistum Speyer gelangen lassen, der nicht vorher dem Hans über die 700 Goldgulden Sicherheit geleistet hat. Geschieht dies nicht, kann Hans die Geiseln zum Einlager auffordern.
Will Hans sein Geld wiederhaben, muss der Bischof binnen 14 Tagen zahlen und das Geld im Umkreis von drei Meilen um Bruchsal sicher geleiten. Bischof und Graf versichern, den Vertrag unverbrüchlich einzuhalten und nichts dagegen zu unternehmen oder unternehmen zu lassen. Der Bischof und der Graf geloben den Geiseln, sie gütlich ohne Eidesleistung aus der Verpflichtung zu lösen und dabei schadlos zu halten. Bischof und Graf kündigen ihre Siegel an.

Die Geiseln bekennen sich zu ihren Pflichten und bitten die Stadt, das Städtesiegel anzuhängen.

- ... geben ...1382 ...an dem abent sant Peters und sant Pauls der heiligen zweyer zwolffbotden.

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 11 fol. 001, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/3066 (Zugriff am 19.04.2024)