Mainzer Bücher versch. Inhalts

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StA Wü, Mainzer Bücher versch. Inhalts Nr. 1 fol. 1-15v

Datierung: Zwischen 1437 und 1450/1487/1511

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Quellenbeschreibung:

StA Wü, Mainzer Bücher versch. Inhalts Nr. 1 (fol. 1-15v)

Inhalt

Kopfregest:

Mainzer Kaufhausordnung aus dem 15. Jahrhundert (fol. 1-25)

Vollregest:

fol. 1

Dies sind die nachstehenden Gegenstände und Festsetzungen, die ein gemeinschaftlicher Rat in Mainz zur wirtschaftlichen Verbesserung des städtischen Kaufhauses und bezüglich jeglichen Handelsgutes, wie man es bezeichnen mag, bestimmt und erlassen hat.

Was für Waren in das Kaufhaus gehören
Zunächst muss man alle gesalzenen Fische und Fische in Tonnen und alle Handelswaren in das Kaufhaus bringen, welcher Art die sind, ausgenommen Zucker, belcken Tuch, goldgewirkte Tücher und Reimser Garn.

Was im Kaufhaus gewogen werden muss
Jegliches Handelsgut, das einen halben Zentner oder mehr wiegt, und [somit] gewogen werden muss, das ist, so oft das verkauft wird, ausschließlich im Kaufhaus zu wiegen.

Safran
Je Zentner Safran, den ein Bürger kauft oder einem anderen Bürger verkauft, muss jede Seite vier Schillinge Heller entrichten. Ist es ein Ausmann, der den Safran kauft, so bezahlt er einen Gulden. Ist es ein Ausmann, der den Safran verkauft, so bezahlt er vier Schillinge Heller.

Pfeffer
Je Zentner Pfeffer muss jede Seite einen Turnosegroschen entrichten. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie von jedem Zentner acht Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte.

fol. 1v

Ingwer
Je Zentner Ingwer muss jede Seite einen Turnosegroschen entrichten. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie zwölf Schillinge Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte.

Nelken
Je Zentner Nelken muss man vier Schillinge Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie zwölf Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Muskat
Je Zentner Muskat muss man vier Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie sechs Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Muskatblüten
Je Zentner Muskatblüten muss man sechs Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie zwölf Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Pariskörner
Je Zentner Pariskörner muss man sechs Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie zwölf Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Zitwer
Je Zentner Zitwer muss man sechs Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie zwölf Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

fol. 2

Zimt
Je Zentner Zimtröhren muss man sechs Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie von jedem Zentner zwölf Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Ein Korb Feigen oder Rosinen
Je Korb Feigen oder Rosinen muss man vier alte Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, es seien Bürger oder Ausleute.

Mandeln
Je Zentner Mandeln muss man acht alte Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so entrichten sie acht alte Heller, jede Seite die Hälfte.

Reis
Je Zentner Reis muss man zwölf alte Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, wenn es sich um Ausleute handelt. Bürger müssen acht alte Heller entrichten, jede Seite die Hälfte.

Kubeben
Je Zentner Kubeben-Galgen-Langpfeffer muss man drei Schillinge entrichten, der Ausmann und der Bürger.

Wurmkraut
Je Zentner Wurmkraut muss der Ausmann zwei Schillinge entrichten, der Bürger einen Schilling.

fol. 2v

Kardamom
Je Zentner Kardamom muss der Ausmann zwei Schillinge entrichten und der Bürger zwei Schillinge.

Puderzucker
Je Zentner Puderzucker muss der Ausmann zwei Schillinge entrichten und der Bürger einen Schilling.

Zucker
Je Zentner Zucker muss man vier Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie von jedem Zentner sechs Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Quecksilber
Je Zentner Quecksilber muss der Ausmann zwölf Heller entrichten und der Bürger sechs Heller.

Zinnober
Je Zentner Zinnober muss der Ausmann zwölf Heller bezahlen und der Bürger sechs Heller.

Presilgen-Holz
Je Zentner Presilgen-Holz muss man einen Schilling entrichten, man sei Bürger oder Ausmann.

fol. 3

Hornleim und Vogelleim
Je Zentner Hornleim oder Vogelleim muss der Ausmann sechs Heller entrichten und der Bürger vier Heller.

Kümmel
Je Zentner Kümmel muss man sechs Heller bezahlen. Handelt es sich um Ausleute, müssen sie vier Engel entrichten, jede Seite die Hälfte.

Lakritz
Je Zentner Lakritz muss man sechs alte Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, es seien Bürger oder Ausleute.

Anis
Je Zentner Anis muss man zwölf Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte, es seien Bürger oder Ausleute.

Koriander
Je Zentner Koriander muss man zwölf Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Enzian
Je Zentner Enzian muss man zwölf Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

fol. 3v

Wachs
Je Zentner Wachs muss man zwei Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie von jedem Zentner zwei Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Baumöl
Je Zentner Baumöl muss man acht Heller bezahlen, wenn es sich um Bürger handelt, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie von jedem Zentner zwölf Heller entrichten, jede Seite die Hälfte.

Baumwolle
Je Zentner Baumwolle muss der Ausmann zwölf Heller entrichten und der Bürger sechs Heller.

Salpeter
Je Zentner Salpeter muss man vier Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte, es seien Bürger oder Ausleute.

Schwefel
Je Zentner Schwefel müssen Ausleute zwei Engel entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so bezahlen sie acht Heller, jede Seite die Hälfte.

Kupferrauch
Je Zentner Kupferrauch entrichtet man vier Schillinge, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

fol. 4

Gummi
Je Zentner Gummi muss man vier Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Seife
Je Zentner Seife muss man zwei Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so entrichten sie acht Heller, jede Seite die Hälfte.

Grünspan
Je Zentner Grünspan muss man zwölf Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Messingdraht
Je Zentner Messingdraht oder Eisendraht muss man zwei Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so entrichten sie von einem Zentner zwei Engel, jede Seite die Hälfte.

Alaun
Je Zentner Alaun muss man sechs Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie acht Heller entrichten, jede Seite die Hälfte.

Färberröte
Je Zentner Färberröte bezahlt man so viel wie für Alaun.

fol. 4v

Waid
Für jedes Gesetz Waid, das aus der Stadt ausgeführt und abgemessen wird, muss man zwei Engel entrichten. Die muss der bezahlen, der den Waid ausführt. Führt aber jemand Waid nicht abgemessen aus der Stadt aus, muss derjenige je nach dem Verhältnis bezahlen.

Rote Farbe
Bei roter Farbe, die man hier [in Mainz] zubereitet und herstellt, muss man je Zentner vier Heller entrichten, man sei Bürger oder Ausmann.

Blei
Je Tafel Blei muss man vier Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen diese vom Zentner drei Heller entrichten.

Bleiweiß
Je Zentner Bleiweiß muss man sechs Heller entrichten, man sei Bürger oder Ausmann.

Bleischlacke
Je Zentner Bleischlacke muss man vier Heller entrichten, man sei Bürger oder Ausmann.

Reimser Garn
Je Zentner Reimser Garn muss man vier Schillinge geben, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann. Sollte ein Unterkäufer beteiligt sein, muss die Stadt drei Schillinge erhalten und der Unterkäufer einen Schilling.

fol. 5

Flachsgarn
Je Zentner Flachsgarn muss man zwei Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so entrichten sie zwei Engel, jede Seite die Hälfte.

Werggarn
Je Zentner Werggarn muss man zwei Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so entrichten sie acht Heller vom Zentner, jede Seite die Hälfte.

Kerzendochte
Je Zentner Kerzendochte muss man acht Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Seide
Für jedes Pfund Seide, das hier verkauft wird, muss man einen Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so müssen sie vier Heller entrichten, jede Seite die Hälfte.

Seidentücher und goldgewirkte Tücher
Für jedes Seidentuch oder goldgewirkte Tuch, das über 20 Gulden wert ist, muss man einen Turnosegroschen entrichten. Wenn es weniger wert ist, muss man einen Schilling bezahlten. Handelt es sich um Ausleute, so bezahlen sie das Doppelte.

fol. 5v

Barchent
So oft ein Fardel Barchent verkauft wird, muss man der Stadt vier Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie von jedem Fardel acht Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte. Sämtliche Fardel sind in das Kaufhaus zu bringen und dort im Inneren zu verkaufen.

belkenballen
Je belckenballen muss man einen Turnosegroschen bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie drei Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte.

Zyprisches Gold
Je Pfund zyprischen Goldes muss man sechs Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Fremder oder Einheimischer.

Ein Ries Papier
Von jedem großen Ries Papier, zwei kleine sind für ein großes zu verzollen, muss man zwei Heller bezahlen, Fremde wie Einheimische.

Waid
Welcher Bürger oder Auswärtige, der hier nicht pfundzollpflichtig ist, zu Mainz Waid kauft, um sie [im Monat] Wimung wieder zu verkaufen, der muss von jedem Gesetz Waid zwölf Heller an das Kaufhaus bezahlen.

fol. 6

Von jedem Pfundwert entrichtet man einen Heller und zusätzlich seinen Pfundzoll, wenn man pfundzollpflichtig ist.

Ebenso Hüte, Mützchen und angefertigte Hosen, von jedem Pfundwert zwei Heller, man sei Bürger oder Ausmann, jede Seite die Hälfte.

Schleier
Von jedem Pfundwert hier verkaufter Schleier muss man zwei Heller entrichten, man sei Bürger oder Ausmann, jede Seite die Hälfte.

Perlen
Von Perlen. Wenn ein Bürger von einem Gast Perlen kauft, muss man von jedem Pfundwert einen Heller entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen sie zwei Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte.

Leder
Von dem Leder muss man von jedem Pfundwert einen Heller entrichten, es sei weißes oder anderes Leder. Wenn ein Bürger von einem anderen Bürger Leder kauft, muss der Bürger, der es von dem Bürger kauft, nichts dafür bezahlen.

Von Fell
Von jeglichem Fell muss man gleich viel bezahlen wie von dem Leder, je Pfund einen Heller, es seien Fremde oder Einheimische.

fol. 6v

Geschnittenes Leder
Von jedem Pfund geschnittenen Leders, das von fremden Leuten unter den Loherdielen verkauft wird, muss man zwei Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, es seien Fremde oder Einheimische.

Leder
Für ein Hundert Ruck Leder, das unverkauft ausgeführt wird, muss man vier Schillinge Heller entrichten. Für ein Hundert anderes Leder, aus Bern oder anderswo her, einen Schilling.

fol. 7

Dies gehört auf die Fettwaage.

Lorbeer
Je Zentner Lorbeer muss man einen Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Zwiebelsamen
Je Zentner Zwiebelsamen muss man zwei Engel entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so bezahlen sie acht Heller, jede Seite die Hälfte.

Alant
Je Zentner Alant muss der Ausmann drei Heller entrichten und der Bürger von vier Zentnern neun Heller.

Weinstein
Je Zentner Weinstein muss der Ausmann drei Heller bezahlen und der Bürger von vier Zentnern neun Heller.

Speck
Je Zentner Speck muss man sechs Heller entrichten, jede Seite die Hälfte. Ist ein Bürger der Käufer, muss er von vier Zentnern neun Heller, der Verkäufer von zwei Zentnern drei Heller bezahlen.

Schmalz
Je Zentner Schmalz zahlt man so viel wie für einen Zentner Speck.

fol. 7v

Fett
Je Zentner Fett zahlt man so viel wie für das Schmalz.

Unschlitt
Je Zentner Unschlitt zahlt man so viel wie für den Speck.

Butter
Je Zentner Butter zahlt man so viel wie für den Speck.

Pech, Harz, Wagensalbe, Karrenschmiere
Je Zentner Pech, Harz oder Wagensalbe, muss man einen Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so entrichten sie von vier Zentnern neun Heller. Verkauft der Bürger es wiederum, so zahlt er von vier Zentnern sechs Heller.

Kübelharz
Je Zentner Kübelharz muss man drei Heller bezahlen. Gibt man ihn gänzlich ungewogen, so muss man trotzdem je Kübel einen Heller bezahlen. Handelt es sich um einen pfundzollpflichtigen Ausmann, so muss er seinen Pfundzoll entrichten und ist vom Wiegegeld befreit. Kauft den Kübel aber ein Bürger, so bezahlt er von vier Zentnern neun Heller, wenn er ihn verkauft, von vier Zentnern sechs Heller und nicht mehr. Ist jemand nicht pfundzollpflichtig, muss er das Wiegegeld wie oben beschrieben bezahlen.

fol. 8

Schüssel-Pech
Ein Hundert Schüssel-Pech, das ein pfundzollpflichtiger Fremder hier verkauft, was der aus dem Pech erlöst, von dem Geld muss er von jeweils 80 Gulden einen Gulden entrichten. Erlöst er weniger, so zahlt er wie es sich gebührt und nicht mehr. Der Käufer muss dem Unterkäufer von zwei Hundert einen Heller bezahlen.

Verkauft hier jemand Schüssel-Pech, der nicht pfundzollpflichtig ist, muss er der Stadt von zwei Hundert einen Heller entrichten. Der Käufer bezahlt dem Unterkäufer von zwei Hundert ebenfalls einen Heller.

Schleif-Hanf
Je Zentner Schleif-Hanf müssen Ausleute einen Engel entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so zahlen sie von vier Zentnern neun Heller. Der Verkäufer zahlt von vier Zentnern sechs Heller.

Hanffaden
Je Zentner Hanffaden bezahlt man so viel wie für Schleif-Hanf.

Stränge oder Seile
Je Zentner Stränge oder Seile entrichtet man so viel wie für Hanffaden.

Sack-Hanf
Je Zentner Sack-Hanf bezahlt man so viel wie für Schleif-Hanf.

fol. 8v

Eherne Töpfe oder Flaschen
Je Zentner alter eherner Töpfe oder Flaschen muss man sechs Heller entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, muss der Käufer von vier Zentnern neun Heller bezahlen. Verkauft ein Bürger wieder, so zahlt er von vier Zentnern sechs Heller.

Glocken
Je Zentner Glocken muss man so viel wie für Töpfe bezahlen.

Kupfer
Je Zentner Kupfer[-gefäße] bezahlt man so viel wie für einen Zentner Glocken oder Flaschen.

Zinn
Je Zentner Zinn[-gefäße] bezahlt man so viel wie für Kupfer.

sirmetyes
Je Zentner sirmetyes entrichtet der Ausmann sechs Heller, jede Seite die Hälfte. Der Bürger, der es kauft, bezahlt von vier Zentnern neun Heller.

Bolche und Hausen
Je Zentner Bolche und Hausen bezahlt man sechs Heller, jede Seite die Hälfte, so fern ein Ausmann von einem Ausmann kauft. Kauft es aber ein Bürger, so zahlt er von vier Zentnern neun Heller.

Gelber Flachs
Je Zentner gelben Flachs bezahlt man einen Turnosegroschen, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

fol. 9

Flachs
Je Zentner anderen Flachs muss man zwei Engel entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Werg
Je Zentner Werg muss man sechs Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Leinenwaid
Je Hundert Leinenwaid muss man 18 Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, falls es Ausleute sind. Handelt es sich um Bürger, so müssen sie von vier Hundert 23 Heller bezahlen.

Zwilch
Je Hundert Zwilch muss man zwei Schillinge entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so bezahlen sie von vier Hundert 21 Heller. Kauft ein Fremder einen ganzen Zwilch, muss er sieben Heller bezahlen und ein Bürger vier Heller.

Ein Zeichen-Tuch
Je Zeichen-Tuch muss man vier Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Römisches Tuch
Für ein römisches Tuch bezahlt man so viel wie für das Zeichen-Tuch, jede Seite die Hälfte.

fol. 9v

Beutel-Tuch
Je Beutel-Tuch muss man vier Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so entrichten sie zwei Heller, jede Seite die Hälfte.

Arras
Je Arras-Tuch muss man zwei Engel entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Distelsait
Je Distelsait muss man zwei Heller entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, müssen sie zwei Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte.
Verkauft ein Ausmann oder Gast Distelsait ellenweise in der Stadt oder im Burgbann von Mainz, muss er dafür bezahlen als ob er ihn im Ganzen verkauft, nach dem Verhältnis und wie es sich gebührt.

Schechter
Je Hundert Schechter-Tuch muss man zwei Schillinge Heller entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so müssen sie von vier Hundert Ellen 21 Heller bezahlen.

Gefärbte Schechter
Für jeden gefärbten Schechter muss man vier Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, es seien Bürger oder Ausleute.

Ein Wiegevorgang Wolle
Für einen Wiegvorgang Wolle muss man sechs Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so entrichten sie vier Schillinge, jede Seite die Hälfte.

fol. 10

Kleudt Wolle
Je Kleudt Wolle muss man sechs Heller entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Bürger, so bezahlen sie vier Heller, jede Seite die Hälfte.

Wollgarn
Je Kleudt Wollgarn muss man vier Heller entrichten. Handelt es sich um Bürger, so zahlen sie drei Heller.

Wolltücher
Für Tücher, welche die Fremden von unseren Bürgern, den Webern, kaufen, müssen Bürger und Kaufleute nichts entrichten, ausgenommen jene den Pfundzoll, die sonst pfundzollpflichtig sind.

9 Pfund
Für Tuch, das für weniger als neun Heller verkauft wird, muss der Bürger sechs Heller entrichten und der Kaufmann ebenfalls sechs Heller. Hiervon sind die Weber und die Fremden in der Weise ausgenommen, wie dies oben geschrieben steht.

Über 9 Pfund
Für ein wollenes Tuch, das für mehr als neun Pfund Heller verkauft wird, muss jede Seite einen Schilling Heller bezahlen, man sei Bürger oder Ausmann.

20
Für ein wollenes Tuch, das für einen Preis zwischen mehr als 20 Pfund Heller und 30 Pfund Heller verkauft wird, entrichten Bürger vier Engel, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, zahlen sie vier Schillinge Heller, jede Seite die Hälfte.

fol. 10v

30
Was an Tuch 30 Gulden oder mehr eintragen mag, davon entrichtet der Ausmann fünf Schillinge Heller, jede Seite die Hälfte, der Bürger vier Schillinge Heller, jede Seite die Hälfte.

Buchsbaum
Je Tausend Buchsbaum muss man zwei Engel entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen diese zwei Schillinge Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte.

Ebenholz
Je Hundert Ebenholz muss man zwölf Heller bezahlen, man sei Bürger oder Ausmann.

Honig
Für jede verkaufte Tonne Honig muss man zwei Engel bezahlen, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Ein Saum Öl
Für jeden verkauften Saum Öl muss jede Seite 14 Heller entrichten, man sei Bürger oder Ausmann.

Eine Tonne Öl
Für jede verkaufte Tonne Öl muss man zwei Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann.

Öl
Je Zentner Öl (Baumöl) muss man vier Heller entrichten, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann. Man darf das Öl nirgendwo anders abmessen

fol. 11

als im Kaufhaus. Handelt es sich um Ausleute, müssen sie von jedem Zentner einen Schilling Heller entrichten, der an die Stadt fallen soll.

Kreide
Je Wiegevorgang Kreide muss man drei Heller bezahlen, jede Seite die Hälfte, man sei Bürger oder Ausmann. Von diesen Hellern kommen zwei der Stadt zu und ein Heller dem Kreide-Wieger. Jeder Bürger darf drei Wiegevorgänge selbst vornehmen ohne dafür bezahlen zu müssen. Sind aber mehr als drei Wiegevorgänge auf einmal notwendig, muss dies alles der Wieger verrichten.

Heringe
Hat ein Mainzer Bürger oder ein Ausmann Heringe in die Stadt gebracht hat und die hier verkauft, muss er je Tonne neun Heller entrichten. Kauft ein Ausmann Heringe von einem Bürger oder von einem [anderen] Ausmann hier in der Stadt, muss er gleichermaßen je Tonne neun Heller als Hausgeld bezahlen.

Die Höker
Höker oder Kleinhändler, die Hering in die Stadt bringen, müssen diesen vor das Kaufhaus schaffen und dürfen ihn weder auf ihren Dielen verkaufen noch vom Marktverkauf ausnehmen, es sei denn, die Heringe [d.h. die Tonnen] sind vorher von den vereidigten Unterkäufern der Stadt aufgeschlagen und die Heringe von diesen dahingehend besehen worden, dass sie gut sind. Dieselben [Höker und Kleinhändler] müssen je Tonne einen Schilling entrichten und sechs Heller an den Unterkäufer, der den Hering aufschlägt. [Dies gilt] auch [für] andere Ware, die als Kaufmannschatz bezeichnet wird.

fol. 11v

Genauso muss man das mit den Stockfischen halten und mit allem gesalzenen Gut, welcher Art es sei.

Wenn ein Bürger von einem anderen Bürger oder Ausmann Hering kauft, muss er ebenfalls einen Schilling Heller je Tonne entrichten, die hier in der Stadt oder innerhalb des Burgbanns verkauft wird.

Bückling
Bei Bücklingen muss man es ebenso halten, von einem jeglichen Strohgebinde Bücklinge [zahlt man] wie vom Hering.

Gleichermaßen
Mit allem gesalzenen Gut, das in Tonnen liegt, muss man es gleichermaßen halten, es seien Fische in Tonnen, Lachs, Bolche, Hechte, Witting oder andere gesalzenen Fische, welcher Art sie sind.

Bolche
Je Korb Bolche, so oft er verkauft wird, muss man zwei Turnosegroschen entrichten, jede Seite die Hälfte. Handelt es sich um Ausleute, so müssen diese acht Schillinge bezahlen, jede Seite die Hälfte.
Ein Bürger, der einen Korb Bolche herbringt, auf seiner Diele verkauft und vom Marktverkauf ausnimmt, muss je Korb Bolche, den er auf diese Weise verkauft und zum Kauf öffnet, vier Schillinge Heller entrichten.

Korb Fische
Je Korb Fische muss man gleichermaßen zwei Schillinge Heller zahlen.

fol. 12

Ein Korb Brasse
Je Korb Brasse muss man gleichermaßen einen Schilling Heller entrichten.

Ein Korb Witting
Je Korb Witting muss man gleichermaßen einen Schilling Heller entrichten.

Für alle gesalzenen Güter, die in Körben herkommen, muss man gleichermaßen bezahlen.

Eisen
Unsere Bürger müssen von jedem Pfund Eisen, das sie hier in der Stadt und innerhalb des Burgbanns verkaufen, vier Schillinge bezahlen. Acht Male, 30 Schienen sind ein Pfund.

Stahl
Der Bürger muss von jeglichem Wiegevorgang Stahl, der in der Stadt verkauft wird, einen Pfennig entrichten.

Sicheln
Man muss von jedem Hundert Sicheln sechs Heller entrichten. Dies muss derjenige bezahlen, der das verkauft.

fol. 12v

Geschehen und geschrieben im Jahr der Aufersthung 50 am dritten Tag nach Assumptio Marie [18. August 1450]

Der Kranmeister darf weder Gut noch Ware heben, die zwei Nächte hier gelegen hat, es sei denn, er habe zuvor ein Hauszeichen von dem bekommen, der das Gut oder die Ware gehoben haben will.

Wenn die Hausmeister den Kaufleuten, deren Dienern oder anderen Zeichen geben, so müssen sie stets in ein Zeichenbuch schreiben, wie viele es sind. Der Kranmeister muss ihnen [den Hausmeistern] diese Zeichen jeden Samstag wieder im Kaufhaus abliefern, und wenn das geschieht, müssen sie es in dem Buch austragen.

Was der Kran von alters her gehoben hat und ihm zu heben zusteht, es sei Fardel oder etwas anderes, das soll er weiterhin heben und sein Krangeld davon nehmen, wie das von alters her gewesen ist.

Was der Kran auch hebt, das kein Hausgeld zahlen muss, dafür muss man Zeichengeld entrichten, nämlich von jedermanns Gut, es sei viel oder wenig, vier Heller, es sei denn, es handelt sich um kölnisches Gut, für das man sieben Heller zahlt. Für alles Gut, für das Hausgeld zu zahlen ist und das der Kran hebt, darf kein Zeichengeld erhoben werden, weder im Kaufhaus noch außerhalb des Gebäudes.

Weder die Hausknechte noch jemand anderes darf Gut überschlagen, außer allein gesalzenes Gut in Tonnen.

Kein Wirt, Gasthalter oder ähnliche darf irgendeine Ware, die in das Kaufhaus gehört, ohne die Erlaubnis der Hausmeister im Kaufhaus bei sich lagern oder lagern lassen. Jegliche Erlaubnis darf durch die Hausmeister nur erteilt werden, wenn vorab das fällige Hausgeld bezahlt ist. Wem sie eine solche Erlaubnis erteilen, müssen sie im Buch vermerken, damit sie, wenn das Gut verkauft wird, wissen, was sie für die Stadt zu fordern haben.

Wann immer Markt mit Flößholz durch die Rheinmeister abgehalten wird, müssen diese das im Kaufhaus bekanntgeben und ohne Nebenabsicht melden, wieviel Holz es gibt oder die Kerbzeichen beinhalten, damit das Kaufhaus den Pfundzoll erhält.

fol. 13

Der Unterkäufereid

Die Unterkäufer für gesalzenes Gut
Alle Unterkäufer für gesalzenes Gut, Fische und für jegliche Handelsgüter, die in das Kaufhaus gehören, müssen zu den Heiligen schwören, dem Armen wie dem Reichen Recht zu tun, dazu zu verhelfen und auch nicht mehr als ihren rechtmäßigen Unterkauf zu verlangen, bei diesen nachbeschriebenen Strafen.

An welcher dieser vorstehenden oder anderen Handelsware, wie diese bezeichnet wird, keine ausgenommen, ein Unterkäufer beteiligt ist, darf er an dieser Handelsware, bei der er Unterkäufer ist, weder selbst Kaufmann sein, noch daran Anteil oder Mitbesitz haben. Wer dem zuwider handelt, verliert jedesmal fünf Pfund Heller als Strafe. Dies muss er ohne Nebenabsicht zu den Heiligen schwören.

Alle Unterkäufer, die im Kaufhaus einen Eid gelobt und geschworen haben, müssen im Kaufhaus anwesend sein oder davor stehen, wenn es geöffnet hat, und sich um die Leute so lange kümmern, bis man das Kaufhaus schließt. Wer sich nicht daran hält und unsere Herren darüber Klage vernehmen, so dürfen diese oder die, die das Kaufhaus [als Pächter] innehaben, denselben im Wert von fünf Schillinge Heller pfänden. Kann er sich aber mit triftigen Gründen rechtfertigen, so sind ihm die fünf Schillinge erlassen.

Was andere Handelsware betrifft, die in diesem Buch weder enthalten noch erwähnt ist, davon muss man soviel bezahlen, wie man von alters her entrichtet hat und auch genommen wurde.

fol. 13v

Der Eid der Wieger
Der Wieger an der Wollwaage und die Unterkäufer für Wolle dürfen abgesehen von ihrem rechtmäßigen Lohn, keine Klobe Wolle oder eine andere Gegengabe annehmen.

Auch die anderen Wieger an der anderen Waage dürfen von niemand weder Gegengabe noch Geschenk annehmen außer ihren rechtmäßigen Lohn.

Derjenige, dem unsere Herren vom Rat das Kaufhaus anvertrauen, muss die Kaufleute mit ihren Karren und Wagen zu jeder Zeit einlassen und dafür keine Gegengabe verlangen, damit unsere Herren keine Klage von den Kaufleuten vernehmen.

Wer einen der vorgeschriebenen Abschnitte und Punkte bricht oder ihnen zuwider handelt, den soll man jedesmal, sobald man dessen gewahr wird und ohne Einspruchsmöglichkeit, im Wert von einem Gulden pfänden.

Sollten die Pfund-Zoller im Kaufhaus in ihrem Dienstjahr bezüglich ihrer beiden Renteneinkünfte in Streit geraten oder sollten unsere Herren eine Beschwerde über einen von ihnen vernehmen, müssen die Pfund-Zoller es bei dem, das die Herren vom Rat oder die Mehrheit von ihnen dann diesbezüglich weisen, den Ratsherren gegenüber ohne Einspruchsmöglichkeit bewenden lassen.

Dieses vorstehende und nachbeschriebene Hausgeld muss jeder bezahlen, er sei Bürger oder Ausmann. Wer es nicht zahlt und das mutwillig einbehält, der muss unseren Herren in die Rechnung oder denen, die das Kaufhaus gepachtet haben, pro Nacht zu einer Strafe in Höhe von einem Gulden verfallen, gleichwohl aber verpflichtet sein, Hausgeld zu zahlen.

Wenn der Kran Gut hebt, muss man bezahlen, wie dies von alters her geschehen ist, ausgenommen Fardel. Dazu muss jegliches Gut als Ganzes vier Heller Zeichengeld geben. Sollte der Kran nicht heben und das Gut wird überschlagen, so muss man für jegliches Stück als Überschlag vier Heller bezahlen.

fol. 14

Man muss auch Pfundzoll nehmen, von 80 Gulden einen, von Leuten, die hier kaufen oder verkaufen und pfundzollpflichtig sind. Man weiß von alters her genau, wer ihn geben muss und wer nicht.

Jegliche Handelsware, die nach Mainz in die Stadt oder in den Burgbann auf den Lagerplatz kommt, es sei auf dem Wasser- oder auf dem Landweg, und dort liegen bleibt, es sei auf dem Lagerplatz oder in den Herbergen, für die muss man Hausgeld entrichten, wenn man sie unverkauft aus der Stadt wegbringt, von jedem Stück so viel Geld, wie es nachfolgend geschrieben steht. Davon ausgenommen ist eine solche Person, die mit ihrem Gut oder ihrer Handelsware in der Stadt oder im Burgbann über Nacht bleiben muss, ohne die Waren zum Kauf anzubieten und anderntags diese unverändert wieder aus der Stadt ausführt. Derjenige soll damit nichts zu schaffen haben, jede Nebenabsicht ausgeschlossen.

Von einem Fardel Barchent, den man unverkauft wegbringt, einen Schilling Heller, und dem Kran oder den Knechten, die sich darum kümmern, sechs Heller.

Von einem Saum Gewand zwei Schillinge Heller, wenn man ihn unverkauft wegbringt.

Für Zwilch und Spitze in Packen, oder was für Ballen oder Packen das auch sind, muss man für jegliches Stück nach Gebühr seiner Größe geben, wie von Fardel, oder von Gewand, das unverkauft weggebracht wird.

Wenn irgendwelche Fardel hier innerhalb des Burgbanns überschlagen werden und unverzüglich hinweggebracht werden, muss man für jedes Stück zu Überschlag vier Heller geben. Bleibt ein Fardel einen Tag und eine Nacht hier auf dem Wagen oder im Schiff liegen, so muss man dafür Hausgeld bezahlen wie sich dies gebührt.

fol. 14v

Für jegliches gesalzene Gut oder anderes Gut, das in Tonnen liegt, es sei Öl, Fett, Schmalz, Hering, Fisch und Honig oder welche Handelsware sich in Tonnen befindet, muss man je Tonne, die man unverkauft wegbringt, zwei Heller bezahlen.

Bückling
Von einem Strohgebinde Bückling, das unverkauft weggebracht wird, zwei Heller.

Ein Reis-Sack
Ein Sack Reis, Alaune oder Färberröte, von jedem Sack, der unverkauft weggebracht wird, sechs Heller.

Fische
Von einem Korb mit Fischen, der unverkauft weggebracht wird, sechs Heller.

Feigen Rosinen
Für einen Korb Feigen oder Rosinen, der unverkauft weggebracht wird, einen Heller.

Bütten
Von einem Bütten-Fass, das unverkauft weggebracht wird, sechs Heller.

Blech-Fass
Von einem Blech-Fass, das unverkauft weggebracht wird, zwei Heller.

Viertelfass
Von einem Viertelfass, das unverkauft weggebracht wird, einen Heller.

Stütze
Von einem Schock Stütze, das unverkauft weggebracht wird, sechs Heller.

fol. 15

Zinn, Kupfer, Blei, Unschlitt, Schmalz, Fett und Harz
Von jeglichem Zentner Gut, es sei Zinn, Kupfer, Blei, Unschlitt, Schmalz, Fett, Pech oder Harz oder was das ist, muss man von jedem Zentner, den man unverkauft wegbringt, einen Heller zahlen.

Wachs
Für Wachs, das unverkauft weggebracht wird, muss man von jedem Zentner zwei Heller bezahlen.

Hanf Flachs
Von Hanf und Flachs, es sei Schleif-Hanf oder Sack-Hanf, muss man von jedem Zentner, der unverkauft weggebracht wird, einen Heller bezahlen.

Rucke Leder
Rucke Leder. Von einem Hundert, das unverkauft weggebracht wird, muss man vier Schillinge Heller bezahlen.

Bernsches Leder und Kalbfell
Von einem Hundert Bernschen Leders muss man einen Schilling Heller bezahlen. Von jeglichem anderem Leder muss man, wenn es unverkauft weggebracht wird, anteilmäßig bezahlen. Die Unterkäufer für Leder müssen die Schlüssel für das Lederhaus im Kaufhaus aufhängen und immer dort abholen, wenn sie etwas in das Lederhaus hineingeben oder herausholen. Auch müssen sie der Stadt oder denjenigen, die das Kaufhaus in dieser Zeit [als Pachtgut] innehaben, das für Leder eingenommene Geld abliefern und dürfen es nicht über Nacht bei sich tragen oder behalten.

fol. 15v

Von jedem Gut, von dem in diesem Buch nichts geschrieben steht, welcher Art es sei, muss man nach dem Größenverhältnis des jeweiligen Gegenstandes die gleichen Beträge geben, wie es sich für die vorstehenden Güter gebührt.

Der Lohn der Kaufhausknechte
Knechtlohn. Diesen festgesetzten Lohn haben unsere Herren erdacht, gesetzt und geschaffen, wie der von alters her üblich gewesen ist in dem Maße, wie der Lohn ausdrücklich für jedes Stück im Folgenden aufgeführt ist.

Zunächst dürfen die Kaufhausknechte vom Hauskran an bis an die Seilerpforte von jeder Tonne Hering und von einem Strohgebinde Bückling, die sie aus- oder einladen, drei Heller nehmen.

Von einer Tonne Fisch vier Heller.

Von einem Korb Fisch vier Heller.

Von einem Korb Bolche zwölf Heller, alles bis zur Waage.

Von einem Sack Alaun neun Heller, alles bis zur Waage.

Von einem Sack Reis sechs Heller.

Von einem Sack Kümmel acht Heller.

Quellenkommentar:

Transkription

fol. 1

Diſſe ſind dieſſe nachgeſtchreben stücke vnd geſecze die eyne
gemeyne rait zü Mencze zu beſſerünge der stetde kauffhüſe
vnd uber allerley kauffmanſchafft wie man die benennen mag
geſatzet vnd gemacht hait

Was fűr wahre in das kaúffhaús gehőrig Ÿ
Zum erſten daz man alle geſaltzen fiſſe vnd donne fiſſe vnd alle kauffman
ſchafft / in daz kauffhuß ſall furen welcherley die ſint ußgenomen
zucker / belcken duche vnd gulden duch vnd Renſer garne

Was im kaúffhaús ſoll gewogen werden
Jtem eyn halben zentener odir me / der zu wiegen iſt / an allerley kauff
manſchafft daz ſall man als dicke daz virkaufft wirt nyrgent anderſt
wiegen dan in dem kauffhuß

saffran
Jtem eyn zentener saffrans den eyn burger keufft odir virkeuffet eym
andern burger dauon ſall igliche hant geben vier ſchillinge heller
jſt iß aber eyn ußman der den saffran keufft / so gibt er eyn gulden
jſt iß abir eyn ußman der den ſaffran virkeufft / so gibt er IIII ß h(el)l(e)r

peffer
Jtem eyn zentener peffers ſall geben eyn tornes igliche hant sint ſie aber ußlude ſo ſollent ſie geben VIII ß von ye dem zenten(er) halb vnd halb[1]

fol. 1v

jngeber
Jtem eyn zentener jngebers ſall geben eyn tornes igliche hant / sint
ſie abir ußlude ſo ſollent ſie geben XII ß heller halb vnd halb

nelchin
Jtem eyn zentener nelchin ſall geben IIII ß heller halb vnd halb sint
ſie aber ußlude so ſollent ſie geben XII ß halb vnd halb

mußkaden
Jtem eyn zentener mußkaden ſall geben IIII ß halb vnd halb sint ſie
aber ußlude so ſollent ſie geben VI ß halb vnd halb

mußkaden blümen
Jtem eyn zentener mußkaden blümen ſall geben VI ß halb vnd halb
sint ſie abir ußlude / ſo ſollent ſie geben XII ß halb vnd halb

paris korner
Jtem paris korner eyn zentener ſall geben VI ß heller halb vnd halb
sint ſie aber ußlude ſo ſollent ſie geben XII ß halb vnd halb

ziedewan
Jtem eyn zentener ziedewan ſall geben VI ß halb vnd halb sint ſie
aber ußlude so ſollent ſie geben XII ß halb vnd halb

fol. 2

zymmean
Jtem eyn zentener zymmean roren ſall geben VI ß halb vnd halb
sint ſie abir ußlude so ſollent ſie geben von ye dem zentener
XII ß halb vnd halb

eyn korpfigen oder roſyne
Jtem eyn korp fygen oder roſyne ſall geben IIII alde heller halb vnd
halb sie ſin burger oder ußlude

mandeln
Jtem eyn zentener mandeln ſall geben VIII alde heller halb vnd
halb sint ſie ußlude so gebent ſie XII alde heller halb vnd halb

ryße
Jtem eyn zentener ryß ſall geben XII alde heller halb vnd halb
obe eß ußlude ſint synt ſie abir burger so ſollent ſie gebe(n) VIII
alde heller halb vnd halb

cobeben
Jtem eyn zentener cobeben galgen langpeffer ſall geben III ß der
ußman vnd der burger

wormekrut
Jtem eyn zentener wormekruds / ſall geben der ußman II ß vnd
der burger eyn ß

fol. 2v

cardemonien
Jtem eyn zentener cardemonien ſall der ußman geben II ß vnd
der burger II ſchilling

zückermele
Jtem eyn zentener zuckermels ſall geben der ußman II ß vnd der
burger eyn ſchilling

zücker
Jtem eyn zentener zuckers ſall geben vier engels halb vnd halb
sint ſie abir ußlude so ſollent ſie geben von yedem zentener
VI ß halb vnd halb

queckſilber
Jtem eyn zentener queckſilbers ſall geben XII heller / der ußman /
vnd der burger VI heller

cenöber
Jtem eyn zentener cenobers ſall geben XII heller / der ußmann / vnd
der burger VI heller

preſiligen holtze
Jtem eyn zentener preſiligen holtzs ſall geben eyn ſchilling
er ſij burger odir ußman

fol. 3

hornlyme vnd fögellyme
Jtem eyn zentener hornlyme vnd fogellyme ſall geben der ußman
VI heller vnd der burger IIII heller

kom(m)el
Jtem eyn zentener komels ſall geben VI heller sint ſie abir ußlude
so ſollent ſie geben IIII engels halb vnd halb

lacricien
Jtem eyn zentener lacrycien ſall geben VI alde heller halb vnd halb
sie ſin burger odir ußlude

enyß
Jtem eyn zentener enyß ſall geben XII heller halb vnd halb eß
ſin burger odir ußlude

coriander
Jtem eyn zentener corianders ſall geben XII heller halb vnd halb
eß ſij burger odir ußman

entzean
Jtem eyn zentener entzeans ſall geben XII heller halb vnd halb
eß ſij burger oder ußman

fol. 3v

waychs
Jtem eyn zentener waches ſall geben II engels halb vnd halb
sint ſie aber ußlude so ſollent ſie geben von ye dem zentener
II ß halb vnd halb

baumoley
Jtem eyn zentener baumeoleyes ſall geben VIII heller / obe eß
burger ſin / halb vnd halb / sint ſie abir ußlüde so ſollent ſie
geben von ye dem zentener XII heller halb vnd halb

baümewolle
Jtem eyn zentener baumewolle ſall geben XII heller der ußman
vnd der burger VI heller

salpeter
Jtem eyn zentener ſalpeter ſall geben IIII ß halb vnd halb / ſie
ſin burger oder ußlude

swebel
Jtem eyn zentener swebels ſall geben II engels halb vnd halb der
ußman sint ſie abir burger so gebe(n)t ſie VIII h(e)l(le)r halb vnd halb

köpperauch
Jtem eyn zentener kopperauchs gibt IIII ß halb vnd halb eß ſij burg(er)
oder ußman

fol. 4

gümmi
Jtem eyn zentener gu(m)my ſall geben IIII ß halb vnd halb eß ſij
burger odir ußman

seyffen
Jtem eyn zentener seyffen ſall geben II engelſchin halb vnd halb
sint ſie abir burger ſo gebent ſie VIII heller halb vnd halb

spangrüne
Jtem eyn zentener spangrüne ſall geben XII h(e)l(le)r halb vnd halb
eß ſij burger odir ußman

meſſendrait
Jtem eyn zentener meſſendraits vnd jſendraits ſall geben II ß halb
vnd halb sint ſie abir burger / so gebent ſie von eym zentener
II engels halb vnd halb

alüne
Jtem eyn zentener alüns ſall geben VI heller halb vnd halb sint
ſie abir ußlude so ſollent ſie geben VIII heller halb vnd halb

rode
Jtem[2] eyn zentener roden gibt als der alüne düt

fol. 4v

weydt
Jtem ye daz geſetze weyts daz uß der stad gefurt wirt vnd gemeßin
wirt sall geben II engels / vnd die ſall geben der / der den weyd
ußfuret / furet abir ymand weyd uß der stad v[n]g[e]meßen[3] der ſall
geben nach dem martzale

rodefarbe
Jtem von roder farben die man hie bereid vnd macht da ſall der
zentener geben vier heller eß ſij burger odir ußman

bly
Jtem eyn dafel blyes ſall geben vier heller halb vnd halb sint ſie
aber ußlude so ſollent ſie geben vom zentener III heller

blywiße
Jtem eyn zentener blywißes ſall geben VI h(e)l(le)r eß ſij burger oder
ußman

teſte
Jtem eyn zentener teſte ſall gebe(n) IIII h(e)l(le)r eß ſij burger odir ußman

Renſergarne
Jtem eyn zentener Renſergarns ſall geben IIII ß halb vnd halb eß
ſij burger oder ußman vnd ſall der stad dauon werde(n) III ß vnd
dem vndirkeuffer I ß / obe eyn vnderkeuffer da bij w(er)e

fol. 5

fleſſengarne
Jtem eyn zentener fleſſengarns ſall geben II ß heller halb vnd
halb sint ſie aber burger ſo gebent ſie II engels halb vnd halb

wirckengarne
Jtem eyn zentener wirkengarns ſall geben II engels halb vnd halb
sint ſie abir burger so gebent ſie VIII heller vom zentener halb
vnd halb

kertzengarne
Jtem eyn zentener kertzengarns ſall geben VIII heller halb vnd halb
eß ſij burger odir ußman

syden
Jtem ye daz phunt syden daz hie virkaufft wird ſall geben eyn engels
halb vnd halb sint ſie abir burger so ſollent ſie geben vier heller
halb vnd halb

sydenducher oder gülden dücher
Jtem eyn iglich syden duch odir gulden duche daz ubir XX gulden
gildet / sall geben eyn torneß / vnd waz iß dar vnder gildet sall
geben eyn ſchilling sint iß abir ußlude so gebent ſie gliche
noch als viel

fol. 5v

barchan
Jtem eyn fardel barchans als dicke daz virkaufft wirt ſall geben
der stad IIII ß halb vnd halb sint iß abir ußlude so ſollent ſie
geben von ye dem fardel VIII ß halb vnd halb vnd ſall man alle
fardel in daz kauffhuß furen vnd do jnne virkeuffen

belkenballen
Jtem eyn belckenballe ſall geben eyn tornes halb vnd halb sint ſie
abir ußlude so ſolle(n)t ſie geben III ß halb vnd halb

Zyppers gölt
Jtem eyn phunt Zyppers golts ſall geben VI ß halb vnd halb er
ſij fromde odir heimsche

eyn ryße pappir
Jtem von ye dem großen ryße papirs vnd zwey cleyns vor eyn
großes zu zolle(n) ſall geben II h(e)l(le)r fromde oder heimſche

weyt
Jtem wilcher burg(er) oder ußwendig(er) der do nit pontzollig
iſt zo Mentze weydt ve keyfft off wÿmu(n)ge widder zuuer
keiffen / der ſall von yedem geſetz weydes geben XII h(e)ll(er) in
daz kauffhuß

fol. 6

Von / yglichem pondewert git man I h(e)l(le)r / vnd ſinen
ponczolle darczu / ob er pontzöllig were /

Jtem hude muetſchin vnd gemacht hoſen von ye dem phunde wert
II heller eß ſij burger odir ußman halb vnd halb

sleyer
Jtem von yedem phunde wert sleyer die man hie virkeufft sall
man geben II h(e)l(le)r eß ſij burger odir ußman halb vnd halb

perlin
Jtem von perlyn wo eyn burger vmb eyn gaſt perlin keuffet da
ſall er von ye dem phunde wert eyn heller geben halb vnd halb
sint ſie abir ußlude so ſollent ſie geben II h(e)l(le)r halb vnd halb

ledder
Jtem[4] von dem ledder ſall man von iglichem phundewert I h(e)l(le)r
geben[5] eß ſij wiße ledder / odir ander ledder / wereß aber daz eyn burger
vmb eyn and(er)n burger ledder keuffen worde / davo(n) ſall der burger
der eß vmb den burger keufft nuſtnit geben

von gefylle
Jtem von allem / gefille ſall man geben jn der ſelbe(n) maßin als von
dem ledder / von dem phunde eyn heller eß ſij fromde odir heimſche

fol. 6v

geſnyten ledder
Jtem von ye dem phunde / geſnyttens ledders daz vnder den lower
dielen virkaufft wirt von fromde(n) luden dauon ſall man geben
II heller halb vnd halb eß ſij fromde oder / heimſche

ledder
Jtem waz ledders hynweg gefurd wirt vnu(er)kaufft sall man geben
von[6] eym hundert rucke IIII ß heller vnd von eym hundert ander
ledders Bernſche odir ander ledder I ſchilling

fol. 7

Dieß gehört zü der smere wagen

lörber
Jtem eyn zentener lorbern ſall geben eyn engelschen halb vnd halb eß ſij
burger odir ußman

zwöbelſam(m)en
Jtem eyn zentener zwobelſamen ſall geben II engels halb vnd halb sint ſie
abir burger so gebent ſie VIII heller halb vnd halb

alant
Jtem eyn zentener alants ſall geben drij heller der ußman / vnd
der burger von vier zentener IX heller

wynſtein
Jtem eyn zentener win ſteins ſall geben III heller der ußman vnd
der burger von vier zentener IX heller

fleÿſche
Jtem eyn zentener fleiſches ſall geben VI heller halb vnd halb sint
ſie abir burger der iß keuffte von vier zentener IX heller der iß
virkeufft von zweyn III heller

smaltze
Jtem eyn zentener smaltzes gibt als viel als eyn zenten(er) fleiſches

fol. 7v

smere
Jtem eyn zentener smeres gibt als daz ſmaltzes

vnſlit
Jtem eyn zentener vnſlit gibt als daz fleiſche

bütter
Jtem eyn zentener bottern gibt auch als daz fleiſch

beche / hartz wanſalbe / karreſmerr(en)
Jtem eyn zentener beches odir hartzes oder wanſalbe von dem gibt
man eyn engels halb vnd halb sint ſie aber burger ſo gebent ſie
von vier zentener / IX heller / virkeufft der burger eß widder vmb
so gibt er von vier zentenern VI heller

kubel harcze
Jtem eyn zentener kubel hartzes ſall geben III heller / gibt er yen
wol vngewegen so ſall er doch von ye dem kubel geben eyn h(e)l(le)r
jſt er abir eyn ußman vnd iſt ponttzollig so muße er ſin pontzolle
darzu geben vnd iſt des wyegelts fry
keufft yen abir eyn burger der gibt von vier zenten(er)
IX heller / wan er yen virkeufft so gibt er von vier zentenern VI h(e)l(le)r
vnd nit me were abir eyner nit pontzollig ſo ſal er gebe(n) daz
wyege gelt als vorgeſ(chriebe)n ſtet

fol. 8

schüßel beche
Jtem eyn hundert schußel beches daz eyn fromder hie virkeuffet der
da pontzollig were / waz der uß dem beche loſet / von dem gelde ſall
er ye von achtzig gulden eyn gulden geben / loſet er mynner so
gebe er nach geburniſſe vnd nit me / der iß keuffet der ſall dem
vnderkeuffer geben von zweyn hund(er)t eyn heller

Jtem virkeufft eyner schußel beche hie / der nit pontzollig iſt der
ſall geben der stad von zweyn hunderte(n) eyn heller / vnd der iß
keufft der gibt dem vnderkeuffer von zweyn hunderten auch
eyn heller

sleyff hanff
Jtem eyn zentener sleyffhanffs ſall geben eyn engels halb vnd
halb obe eß ußlude ſint / sint ſie abir burger / so gebent ſie von
vier zentenern IX heller der yen virkeufft der gibt von viern
VI heller

henffendrait
Jtem eyn zentener henffen draits gibt als der sleyffhanff

strenge odir seyle
Jtem eyn zentener strenge odir seyle gibt als viel als d(er) hanff draid

sacke hanff
Jtem eyn zentener sackehanffs gibt als der sleyff hanff

fol. 8v

eren düppen oder fleſchen
Jtem eyn zentener alder eren duppen oder fleſſen ſall geben VI h(e)l(le)r
halb vnd halb / obe eß ußlude ſint / der iß keuffet der gibt von vier
zentenern IX heller virkeufft eyn burger wyd(e)r so gibt er von vier
zentenern / VI heller

glocken
Jtem eyn zentener glocken dauon ſall man geben als von den
duppen

koppers
Jtem eyn zentener koppers gibt als eyn zenten(er) glocken odir fleschin

zyne(n)
Jtem eyn zenten(er) zyns gibt auch als daz kopper

sirmetyes[8]
Jtem eyn zentener sirmetyes gibt VI heller halb vnd halb der ußman
der burger der iß keufft gibt von vier zentener IX heller

bolchen vnd huſen
Jtem eyn zenten(er) bolchs vnd huſis gibt VI heller halb vnd halb
als verre eyn ußman / vmb eyn ußman keufft / keuffet eß abir eyn
burger so gibt er von vier zentenern IX heller

kelbes flaſches
Jtem eyn zentener kelbes flaſches gibt eyn tornes halb vnd / halb
eß ſij burger odir ußman

fol. 9

flaſche
Jtem eyn zentener anders flaſches ſall geben II engels halb vnd halb eß
ſij burger odir ußman

wercke
Jtem eyn zentener werckes ſall geben VI heller halb vnd halb eß ſij burger
oder ußman

lynwait
Jtem ye daz hundert lynwaids ſall geben XVIII heller halb vnd halb obe eß
ußlude ſint sint ſie aber burger so ſollent ſie von vierhundert
XXIII heller geben

zwylche
Jtem eyn hundert zwilches ſall geben II ß halb vnd halb sint ſie abir
burger so gebent ſie von vierhundert XXI heller
Jtem keufft abir eyn fromder eyn gantzer zwilche der ſall geben VII h(e)l(le)r
vnd eyn burger IIII heller

eyn zeichen düche
Jtem eyn zeichen duche ſall geben IIII heller halb vnd halb eß ſij
burger odir ußman

Romiſche duche
Jtem eyn Romiſche duche gibt als daz zeichin duche halb vnd halb

fol. 9v

budel düche
Jtem eyn budel duche ſall geben IIII heller halb vnd halb sint ſie aber
burger ſo gebent ſie II heller halb vnd halb

Arraß
Jtem eyn Arraße duche ſall geben II engels halb vnd halb eß ſij burg(er)
odir ußman

diſtelſeit
Jtem eyn diſtelſeit ſall geben II ß heller halb vnd halb sint ſie
aber burge(r) so ſollent ſie geben II engels halb vnd halb

Jtem welche ußman odir gaſt diſtelſeit jn die stad oder burgbanne
zu Mentze mit der elen virkeuffte der ſall dauon geben als obe
er ſie zumale virkeuffte nach dem martzale vnd geburniſſe

schechter
Jtem eyn hundert ſchechters duchs ſall geben II ß heller halb vnd halb
sint ſie abir burger ſo ſollent sie geben von vier hund(er)t elen XXI h(e)l(le)r

geferbet ſchechter
Jtem eyn iglich geferbet ſchechter ſall geben IIII h(e)l(le)r halb vnd halb
eß ſin burger oder ußlude

eyn wagewoln
Jtem eyn wagewoln ſall geben VI h(e)l(le)r halb vnd halb sint ſie abir burg(er)
so gebent ſie IIII ß halb vnd halb

fol. 10

clude wolle
Jtem eyn clude wolle ſall geben VI heller halb vnd halb sint ſie aber
burger ſo gebent ſie IIII heller halb vnd halb

wollengarn
Jtem eyn clude wollengarns ſall geben IIII heller sint ſie abir burger
ſo gebent ſie III heller

wullenduche
Jtem waz duche(r) die fromden vmb vnſ(er)e burge(r) die wober keuffent do
ſollent die burge(r) vnd kaufflude nuſtnit von geben ußgeſcheide(n) den
pontzolle die anderſt pontzollig ſint

IX l(i)b(ras)
Jtem waz duche(r) vnder nune phunt hellern virkaufft werdent dauon
ſall der burger geben VI heller vnd der kauffman auch VI heller
vnd herjnne ſollent die wober vnd die fromden ußgeſcheiden ſin
jn maße als vorgeſchreben ſtet

üb(er) IX l(i)b(ras)
Jtem eyn wollen duche daz virkaufft wirt uber nune phunt heller
dauon ſall igliche hant geben I ß h(e)l(le)r eß ſij burger oder ußman

XX
Jtem eyn wollen duche daz ubir XX phunt h(e)l(le)r virkaufft wirt biß an
XXX phunt h(e)l(le)r vnd da zuſchin dauo(n) gibt der burg(er) IIII engels halb
vnd halb jſt iß abir eyn ußma(n) ſo gibt er IIII ß h(e)l(le)r halb vnd halb

fol. 10v

XXX
Jtem waz duche XXX gulden oder me gelden mag dauon gibt der
ußman V ß heller halb vnd halb der burger IIII ß h(e)l(le)r halb vnd halb

büchſbaüm
Jtem eyn duſent buſbauems ſall geben II engels halb vnd halb sint
ſie aber ußlude so ſollent ſie geben II ß heller halb vnd halb

jbenhöltze
Jtem eyn hundert ybenholtzes ſall geben XII heller eß ſij burger
oder ußman

honig
Jtem eyn donne honigs ſall geben II engels halb vnd halb eß ſij
burger odir ußman ſo dicke die virkaufft wurdet

eyn ſaüme oleyes
Jtem eyn saueme oleys[9] ſall igliche hant geben XIIII heller eß ſij burger
oder ußman als dicke als die virkaufft wird

eyn donne oleyes
Jtem eyn donne oleyes ſall geben II ß h(e)l(e)r halb vnd halb als dicke als
die virkaufft wirt eß ſij burger oder ußman

oley
Jtem eyn zentener oleyes[i] ſall geben IIII heller halb vnd halb eß ſij
burger oder ußman vnd ſall man daz oley nyrgent anderſwo meßen

fol. 11

dan jn dem kauffhuſe sint ſie aber ußlude so ſollen ſie von dem
zentener I ß heller geben der ſall auch der stad werden

kryden
Jtem eyn wage kryden ſall geben III heller halb vnd halb eß ſij burger
oder ußman / der ſelben heller werdent II der stad vnd eyn heller
dem kryden wieger vnd mag eyn iglichir burger dry wagen ſelber
wiegen / vnd dauon nit geben / waz abir me dan dry wagen weren
zu wiegen / an eym ende daz ſall alleß der wieger dun

heringke
Jtem welche burger zu Mentze odir ußman hette heringe jn die stad
gefurd / vnd die hie virkeufft der ſall von ye der donne geben IX h(e)l(le)r
keuffte aber eyn ußman hering vmb eyn burger odir vmb eynen
ußman hie in der stad der ſall auch von ye der donne IX h(e)l(le)r geben
zu hußgelt

die hocken
Jtem welche hocke oder workeufferſchin hering her jn die stad brenget
die ſollent die heringe vor daz kauffhuß furen vnd die heringe nit
off jren dielen verkeuffen noch die virſlißen die heringe ſin dan vorhyen
von der stetde geſworne vnderkeuffer offgeſlagen vnd beſehen daz er
gut ſij vnd die ſelben auch von ye der donnen I ß geben vnd
dem vnderkeuffer VI h(e)l(le)r der den hering offſlehet
auch ander gewar die kauffmannſchacz hyſt

fol. 11v

Jtem deſſelben glichin ſall man daz halden mit den stockefiſſen
vnd mit allem geſaltzen gut / eß ſij welcherley eß ſij

Jtem obe eyn burger vmb eyn and(er)n burger oder ußman hering keufft
der ſall auch eyn ß heller geben von ye der donnen die hie in der stad
verkaufft werdent oder jm burgbanne

bückinge
Jtem buckinge daz ſall man auch halten von eym iglichen ſtro buckings
gliche als von dem heringe

jn der ſelben maißen
Jtem mit allem geſaltzen gude daz jn donne(n) lit daz ſall man halten jn
der ſelben maßin eß ſij donne fiſſe / laſche / bolchen hechte wyting
oder and(er)e geſaltzen fiſſe welcherley ſie ſin

bölchen
Jtem eyn korb bolchens als dicke der virkaufft wirt ſall geb(e)n II tornes
halb vnd halb sint ſie abir ußlude ſo ſollent ſie geben VIII ß halb vnd halb

Jtem welche burger eyn korb bolchens her brenget vnd den uff ſyme
diele verkeufft vnd zum mart virſlißet der ſall gebe(n) von ye dem
korp bolchens den er alſo virkeufft vnd off bricht zu keuffe(n) IIII ß h(e)l(le)r

korp fiſſe
Jtem eyn korp fiſſe jn der ſelben maſin ſall geben II ß heller

fol. 12

eyn körp breſſem
Jtem eyn korb breſſem ſall geben I ß h(e)l(le)r jn der ſelben maßin auch

eyn kop witing
Jtem eyn korb witing ſall gebe(n) jn der ſelben maßin auch eyn ß heller

Jtem von allen geſaltzen guden die jn korben her kom(m)ent ſall man
auch von geben jn der ſelben maßin

jſen
Jtem vnſ(er)e burge(r) ſollent geben von eym iglichen phunt jſens
daz ſie hie in der stad vnd burgbanne virkeuffent IIII ß
Jt(em) VIII mail XXX ſchene(n) iſt I l(i)b(ra)[10]

stale
Jtem ſall der burger geben von iglichir wage ſtales die in der stad
virkaufft werdent eyn pe(n)nig

siecheln
Jtem ſall man geben ye von hundert siecheln VI heller vnd ſall
diß der ihen(er) geben der daz virkeuffet

fol. 12v

Act(um) e(t) ſc(ri)pt(um) anno e(t) c(etera) Ÿ L Ÿ tercia
p(ost) Aſſu(m)pc(i)o(n)is Ma(r)ie

Der kranmeiſter ſal keyn gut noch ware heben / daz zwo nacht hie
gelege(n) hait / er habe dann befur eyn huß zeichen vo(n) dem der daz
gut odir ware gehaben will han

Jt(em) ſo die hußmeiſte(r) den kauffluten iren dienern / odir andern
zeichen gebent ſo ſollent ſie jn eyn zeichen buch anſchriben zu
yeden zijten / wie viel der ſin so ſal der kranmeiſter ſoliche zeichen
alle ſamßdag yen jn daz huß widder offliebern vnd ſo daz geſchiet ſolle(n)t
ſie eß jn dem buch uß tun

Jt(em) waz der kran von alter gehabe(n) hait vnd yem zuheben zuſteet /
eß ſij fardel odir anders / daz ſal er furter heben vnd ſin krane(n) gelt
davo(n) nemen / als vo(n) alter geweſt iſt /

Jt(em) waz der kran auch hebit daz nit hußgelt ſchuldig iſt / daz ſal sin /
zeichen gelt geben nemlich yedes ma(n)nes güt eß ſij viel odir wenig
gibt IIII h(e)l(le)r / eß were dan Kolſch güt / daz gibt VII h(e)l(le)r / vnd waz guts
hußgelt gibt / daz der krane hebit davo(n) ſal man keyn zeichen gelt
nemen / weder jn dem hüſe odir ußwendig des huſes

Jt(em) die hußknecht noch yema(n)t anders ſollen keyn gut ubirſlagen
dan alleyn geſalczen gut jn den donnen

Jt(em) keyn wirt / gaſthelter odir ander ſal eynche ware / die jn daz
kauffhus gehoret / hinder ſich legen / odir legen laßen / ſunder laube
der hußmeiſter jn dem kauffhuſe / semlich laube ſal auch durch
die hußmeiſte(r) nit gegeben werden / eß en ſij dan / daz daz hußgelt
dauo(n) beuor abe zu yederczijt ußgeracht ſij / vnd wem ſie alſo laube
geben / ſollent ſie jn ir büch zeichen / vmb deſwillen / wan ſolichs
verkaufft wirdet / daz ſie wißen mogen / der stat daz ir dauon
zu fordern

Jt(em) als manche mart an dem floßholcz / durch die rinmeiſte(r)
gemacht wirdet / daz ſollen die genanten rinmeiſte(r) jn daz kauffhus
kunt thun alſo daz ſie ſagen wie viel des holczes ſij odir die
kerbe jnhait vngeu(er)de / off daz dem huſe der pontzol dauo(n) werde

fol. 13

Der vnderkeuff(en) eydt

Die vnderkeuffer an dem geſaltzen gude
Jtem alle vnderkeuffer an geſaltzem gude vnd fiſſen vnd an allerley
kauffmanſchafft die in daz kauffhuß gehorent sollent zu den heilige(n) ſwere(n)
dem armen als dem richen recht zu dün vnd zuhelffen vnd auch
nit me zu nemen dan jren rechten vnderkauff bij dieſen nach
geſchreben penen

Jtem an welcherley dieſer vorgeſchreben kauffmanſchafft oder an and(er)e
allerley kauffmanſchafft wie die genant ſin / keyne ußgenomen
eyn vnderkeuffer iſt / der ſall an der ſelben kauffmanſchafft da er
eyn vnderkeuffer an iſt / keyn kauffman ſin / noch daran deyle oder
gemeyne nit haben / vnd welcher daz breche / der virlore als dicke funff
phünd heller / zu eyner pene / vnd ſall daz alſo zu den heiligen
sweren ane alle geuerde

Jtem auch ſollent alle vnderkeuffer die jn dem kauffhuß gelobt vnd
geſworne hant jn dem kauffhuß ſin / oder dar vor wan eß offen ſtet
vnd der lude warten / mit daz man daz kauffhuß zu düt welcher
des nit tede / daz vnſ(er)e h(e)ren / dauon clage qweme so mogent unſ(er)e
h(e)ren odir die dan daz kauffhuß jnhant den ſelben phenden vor
funff ſchillinge heller mag er eß abir mit reddelichin ſachen virentworte(n)
so iſt er der funff ſchilling heller ledig

Jtem waz ander kauffmanſchafft w(er)e der jn dieſem buche nit begriffen
noch geſchreben weren / da ſall man von geben als man von alters
wegen dauon geben hat vnd auch genomen iſt

fol. 13v

Der wieger eydt
Jtem der wieger an der wollen wagen vnd die vnderkeuffer an der
wollen sollent keyn ſchepper wollen nemen oder keyn and(er)e myede
dan jren rechten lone

Jtem die and(er)e wieger an der andern wagen ſollen auch von nymand
keyn myede noch gabe nemen dan jren rechten lone

Jtem weme vnſ(er)e h(e)ren vom raide daz kauffhuß bevelent der ſall die
kaufflüde mit jren karren vnd wagen zu aller zijt jnlaßen vnd dauon
keyne myede nemen daz vnſern h(e)ren keyne clage von yen nit ko(m)me

Jtem wer dieſer vorgeſchreben ſtucke vnd artickele eyns breche oder
dar widder tede als dicke er daz tede sall man phenden vor eyn gulde(n)
ane alle widdirredde do man iß geware worde

Jtem w(er)ez daz die phunt zoller jn dem kauffhuß jn jrem jare zweyende
wurden von dieſen zweyn renten oder obe vnſ(er)n h(e)ren clage von jre
eym qweme waz dan vnſ(er)e h(e)ren vom raide oder daz mereteyle darubir
wiſten do mit ſolle(n)t ſie yen laßin benoge(n) ane alle widdirredde

Diß vorgeſchreben vnd nachgeſchreben hußgelt ſall yderman geben
er ſij burger oder ußman vnd wer daz nit engebe vnd daz mit frevel
jnbehielde der ſall vnſern h(e)ren jn die rechenu(n)ge oder den die daz huß
beſtanden hetten alle nacht eyn gulden zu eyner pene(n) virfallen
ſin vnd ſall doch ſin hußgelt plichtig ſin zugeben

Jtem[10a] waz der krann hebit / daſſal geben als von alter her geſcheen iſt
vßgeſcheiden fardele darczu ſall iglichs mans gut ſamenthafftig nemlich vier
heller zü zeichengelde geben jſt eß aber ſache / das der krann nit enhebit / vnd ſoſt uberſlagen wirt / ſo ſall igliche ſtucke züuberſlage
geben vier heller

fol. 14

Jtem man ſall auch pontzolle neme(n) von achtzig gulden eyn
gulden / were hie keufft oder virkeufft die lude die da pontzollig ſint
daz weiße man von alter her wol wer eß geben ſall oder nit

Jtem welcherley kauffmanſchafft zu Mentze jn die stad vnd burg
banne kom(m)et uff daz land eß ſij zu waßer oder zu lande vnd blibet
daz ſelbiſt ligen eß ſij off dem lande oder in den herbergen daz ſall
zu hußgelt geben wan man daz vnu(er)kaufft widdir enweg furet
von ye dem ſtucke ſin gelt als hernachgeſchreben ſtet ußgeſcheiden
obe eynche perſone mit ſyme gude vnd kauffmanſchaft jn der
stad vnd burgbanne obir nacht virliben muſte vnd die kauffma(n)
ſchafft auch nit feyle were vnd des and(er)n dages mit dem ſelben
gude vnd kauffmanſchafft vnu(er)andert widder enweg fure der
ſolt des nit zu ſchicken han ane geuerde

Jtem von eym fardel barchens eyn ſchilling heller daz man vnůer
kaufft enweg furet vnd dem kranen / odir den knechten / die daz
arbeident ſeſſe heller

Jtem von eym saume gewandes zwene ſchilling heller den
man vnůerkaufft hyen weg furet

Jtem zwylche vnd spitzery packen oder waz ballen odir packen
daz ſin / sall iglichs ſtucke geben nach gebure darnach iß große
iſt als von fardeln oder gewande daz vnuerkaufft hyen weg
gefurt wirt

Jtem waz fardele hie yn dem burgbanne uberſlagen werden
vnd von ſtond hien weg geen / ſall geben iglich ſtucke zu uberſlage
vier hell(er) werß aber das ey(n) fardel eyn tag vnd ey(n) nacht hie
blieben off dem wagen oder jn dem schiffe / ſo ſall eß geben ſin
hußgelt / vnd als ſich geburt

fol. 14v

Jtem alle geſaltzen gut vnd and(er)e gut daz jn donnen liget eß ſij
oley smere smaltze heringe fiſſe vnd honig vnd waz kauff
manſchafft jn donnen iſt da ſall igliche donne geben II heller
die man vnuerkaufft hyen weg furet

buckinge
Jtem von eym ſtrowe buckings II heller daz vnuerkaufft hyen weg
gefurd wirt

eyn ryß sacke
Jtem eyn ryß sacke / eyn alune ſacke / eyn rode(n) ſacke von iglichem
ſacke VI heller der vnu(er)kaufft hyen weg gefurd wirt

fyſchen
Jtem von eym korbe mit fiſſen VI h(e)l(le)r der vnu(er)kaufft hyenweg gefurt wird

fygen roſyne
Jtem eyn korp fygen odir roſyne eyn h(e)l(le)r der vnu(er)kaufft enweg gefurt wird

buddem
Jtem von eym buddem faße VI h(e)l(le)r daz vnu(er)kaufft hyenweg geford wird

bloche faß
Jtem von eym bloche faße II h(e)l(le)r daz vnu(er)kaufft hyenweg gefurt wird

vierteil faß
Jtem von eym firteil eyns faß I h(e)l(le)r daz vnu(er)kaufft enweg gefort wirt

stürcze
Jtem von eym geſchocke sturtze VI h(e)l(le)r daz vnu(er)kaufft enweg geford wirt

fol. 15

zyne kopper bly vnſlicht smaltze smere vnd harcze
Jtem von allen zentenern gudes eß ſij zynne kopper bly vnſlit
smaltze smere beche oder hartze oder waz daz iſt / daz ſall alles
geben ye vom zentener eyn heller daz man alſo vnuerkaufft
hyenweg furet

wachß
Jtem waz wachſeß vnuerkaufft hyenweg gefurd wirt ſall man von
ye dem zentener II heller geben

hainff flayß
Jtem von hanff vnd flaiße eß ſij ſliße hanff oder ſacke hanff ſall
man geben von ye dem zentener eyn heller der vnuerkaufft
hyen weg gefurd wird

rücke[11] ledder
Jtem[12] rucke ledders von eym hundert ſall man geben IIII ß heller
daz vnuerkaufft enweg gefurt wirt

Bernis ledder vnd kalbffelle /
Jtem von eym hund(er)t Bernis ledder ſall man geben I ß heller vnd
von anderm ledder / wie daz iſt daz vnu(er)kaufft enweg gefurt wird
ſall geben nach martzale vnd ſollent die vnderkeuffer an dem leder
die ſlußel zu dem Ledderhuß jn daz kauffhuß hencken vnd do jn
holen alzijt wan ſie ußit jn daz Ledderhuß / oder daruß dun ſollent
vnd der stad oder den jenen / die daz kauffhuß zu den zijden hant
daz gelt von dem ledder brengen vnd nit ubir nacht bij yen tragen
oder behalten

fol. 15v

Jtem were auch eynche gut daz jn dieſem buche nit geſchreben ſtünde
welcherley daz were / dauon ſall man nemen nach martzale darnach
daz igliche ſtucke große iſt / glich dem andern vorgeſchreben gude
nach geburen

Der kauffhuſe knecht lone
Jtem knechte lone dieſen geſatzten lone hant vnſ(er)e h(e)ren beſonnen
geſatzt vnd gemacht als der von alter her gewonlich geweſt iſt jn der
maßin als der clerlichin von iglichem ſtucke hernachgeſchreben ſtet

Zum erſten ſo ſollent die kauffhuß knecht von dem huß kranne an / biß
an die Seylers Porte von iglicher donne heringes / vnd eyn ſtrowe
buckinges daz ſie uß oder jn arbeident dry heller nemen

Jtem von eyner donne fiſſe IIII heller

Jtem von eym korb fiſſe IIII heller

Jtem von eym korbe bolchens XII heller alleß biß uff die wage

Jtem von eym ſacke alünes VIII h(e)l(le)r alleß biß uff die wage

Jtem von eym ſacke ryß VI heller

Jtem von eym ſacke ko(m)mels VIII heller

Fußnotenapparat:

[1] Unter dem Text, von späterer Hand: »Bl. 1-29 siehe Näheres am Schlūß«.
[2] Links neben dem Text als Marginalie: »flore«.
[3] Über dem »g« stehen zwei nach rechts aufsteigende Punkte.
[4] Links neben dem Text als Marginalie: »nota«.
[5] Links neben dem Text als Marginalie: »leder«.
[6] Links neben dem Text als Marginalie: »modo«.
[7] Links neben dem Text als Marginalie: »Ic«.
[8] LInks neben dem Text als Marginalie: »terpe(n)tin«.
[9] Über dem Wort steht: »bamoley«.
[10] Die Bedeutung dieser Textstelle ist unklar. Es ist entweder »acht mal 30« oder »8 Male, 30 Schienen« ui übertragen.
[10a] Der folgende Absatz ist im Originaltext durchgestrichen
[11] Links neben dem Text als Marginalie: »»nota«.
[12] Links neben dem Text als Marginalie: »leder«.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

StA Wü, Mainzer Bücher versch. Inhalts Nr. 1 fol. 1-15v, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/22672 (Zugriff am 29.03.2024)