Vogt, Regesten

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Vogt, RggEbMz Nr. 1607

Datierung: 12. September 1313

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vogt, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vogt, Regesten mit Verweis auf: Cop.: Würzburg (Ingrossaturbuch 2 f. 25V). - Gedr.: Würdtwein, Diplomat. Magunt. 2, 57. - Reg.: Varnhagen, Waldeckische Landesgesch. 1, 360 (irrig zum 12. März). - Vgl. Reg. 1544 und 1588.

Inhalt

Vollregest:

Graf Heinrich von Waldeck einigt sich mit Erzbischof Peter über verschiedene Streitfragen:

1. Er vergütet den Mainzer Burgleuten und Bürgern der Stadt Neustadt (Nuenstad) den ihnen zugefügten Schaden an Vieh und Pferden mit 250 M. Kölner Denaren gemäß dem Spruch der von dem Erzbischof und ihm erwählten Schiedsrichter.

2. Auf den Besitz des Waldes zwischen seiner Burg Waldeck und Naumburg (Nuwen-), der zu Burg und Stadt Naumburg (Nuenburg) gehört, wird Heinrich keine Ansprüche mehr erheben;[a] wird von anderer Seite eine Entscheidung über den Wald verlangt, so wird sie nach der Gewohnheit des Landes, durch "landsceide" erfolgen.

3. Die Burg Haldessen wird er, wie sie dem Ritter Dietrich und dem Knappen Konrad, Brüdern von Haldessen, verpfändet ist, dem Erzbischof und seiner Kirche für die in der Verpfändungsurkunde genannte Summe zu lösen geben; die Aufwendungen für Bauten auf der Burg vergütet der Erzbischof nach freiem Ermessen.[b]

4. Das Dorf Kalden mit der Gerichtsbarkeit und andere Dörfer vor dem Reinhardswald, die dem Grafen verpfändet sind, wird er den Erzbischof gemäß den Pfandbriefen lösen lassen.

5. Alle Rechte und Güter, die zur Burg Gieselwerder (Gyssel-) gehören und von Heinrich oder seinem Vater[c] entfremdet wurden, wird Heinrich wieder zurückgewinnen und der Burg zurückgeben.

6. Der Graf verpflichtet sich, die Forderungen des Fritzlarer Juden Jakob zu befriedigen.

7. Über den Schaden, den er oder seine Burgleute den Freunden des Erzbischofs zufügten, die die Dekane von S. Stefan in Mainz und von Fritzlar zwischen Fritzlar und der Burg Löwenstein (Lewinsteyn) geleiteten, wird er tun, was das Rittergericht bestimmt.[d]

8. Innerhalb von zwei Monaten nach Empfang der 750 M. Kölner Denare, die ihm der Erzbischof bei den Bürgern von Fritzlar angewiesen hat, wird er[e] 20 M. jährliche Einkünfte auf seinen Eigengütern zwischen (intra terminos) seiner Burg Waldeck, der Stadt Fritzlar und der Burg Jesberg (Jagis-) auflassen und als Erbburglehen auf der Burg Naumburg (Nuwen-) verdienen, oder, wenn der Erzbischof in der Stadt Fritzlar eine Burg errichten wird und es wünscht, wird er das Lehen in Fritzlar verdienen.

9. Alle Befestigungen und Burgen des Grafen sollen dem Erzbischof offen stehen gegen alle Widersacher außer das Reich, den Grafen von der Mark (de Marca) und den Edlen Eberhard von Breuberg (Bru-).

10. Zur Erledigung von Streitigkeiten sollen Erzbischof und Graf je einen Schiedsrichter bestimmen, die in Zweifelsfällen noch einen Dritten hinzuwählen.

- D. Aschaffenburg 1313 prid. id. Sept.

Fußnotenapparat:

[a] possessionem .. liberaliter dimittemus, nullam eis inantea turbationem desuper illaturi.
[b] expensas .. et impensas edificiorum .. per nos ad gratiam .. domini .. duximus committendas.
[c] praedictus pater noster aut nos, Heinrichs Vater ist freilich noch nicht genannt in der Urkunde; aber der Zusammenhang verbietet es, in pater den Erzbischof zu erkennen.
[d] quicquid sententia militum decreverit.
[e] ut magis simus astricti .. archiepiscopo.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vogt, RggEbMz Nr. 1607, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/19523 (Zugriff am 05.05.2024)