Vogt, Regesten

2974 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 781.

Vogt, RggEbMz Nr. 0780

Datierung: 18. Mai 1303

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vogt, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vogt, Regesten mit Verweis auf: Unbesieg. Perg. (Schrift gleichzeitig): München, Reichsarchiv (Mainz, Erzstift fasc. 49). - Teilw. cop.: Würzburg (Lib. reg. 4 f. 324). - Gedr.: Würdtwein, Diplom. Magunt. 1, 96 (sehr fehlerhaft). - Reg.: Wenck, Hess. Landesgesch. 2, 906; Falckenheiner, Gesch. hess. Städte u. Stifter 2, 275.

Inhalt

Vollregest:

Konrad, Herr von Schöneberg (Schonin-), versöhnt sich mit Erzbischof Gerhard über allen Streit (bruche und wirren), den sie miteinander hatten. Er bekennt, daß die Burg Schöneberg seit alters vom Erzstift zu Lehen rührt, wie sie auch sein Vater nach Ausweis seiner Briefe zu Lehen genommen hat; er gelobt,[a] daß sowohl Schöneberg wie auch die nicht von Mainz lehnrührige Burg Trendelburg (Trindirberg) dem Erzbischof, seinen Nachfolgern und dem Erzstift geöffnet sein sollen (zu allen iren noden) gegen jedermann.
Zur Sühne des Unrechts, das er dem Erzstift getan hat,[b] gelobt er, dem Erzbischof mit 50 berittenen Gewappneten (gewapinde manne uffe rossen) zu Diensten zu sein, wann dieser in den nächsten zwei Jahren es wünscht, und zwar in jedem Jahre mit 25 Mann für 14 Tage (nacht) auf des Erzbischofs Kosten und Verlust (auf 14 Tage zuvor erfolgte Aufforderung hin).
Er läßt dem Erzstift sein Dorf Meimbressen (Marprechtissen) mit Zustimmung seiner Erben auf und erhält es als Lehen zurück.
Hat das Erzstift jetzt oder künftig einen offenen Krieg (eyn uffin urloyge), so werden Konrad und vier seiner Erben von Schöneberg aus mit sechs bewaffneten Mannen, "die zu den wapin geborin (gehorin)", beholfen sein.
Will oder muß er oder einer seiner Erben die Burg Schöneberg verkaufen, so hat das Erzstift zwei Monate lang ein Vorkaufsrecht zu einem Preis, dessen Höhe und Zahlungstage bestimmt werden sollen durch "gemeyne ritter, die darumme sizzen".
Die Rechte des Erzstifts, der [Bürger] von [Hof-]Geismar und andrer Leute des Erzstifts im Reinhardswald (Reynhartiswalt), wie sie seit alters galten, "in den terminen, die da heyzen sneyte und achtewarte", wird er nicht stören, noch in den genannten Terminen irgendwie den Wald nützen.[c]
Die Dörfer Stolzenhagen (Stolzinhayn) und Ruschenhagen (-hayn) und die angelegten Lichtungen (rodir) im Reinhardswald wird er aufgeben und die Bezirke wieder zu Wald wachsen lassen; doch behält er dort die Jagd und die Fischerei, wie er sie im Wald besitzt,[d] und wenn der Erzbischof mit seinen Jägern und Hunden in dem Walde jagen will, wenn er zu Amöneburg in der Gegend (geynode), in Hessen, Sachsen oder Thüringen weilt, so darf er das [nur] tun mit Konrads oder seiner Erben Wissen.
Konrads Frau Adelheid, seine Söhne Konrad und Bertold, seine Schwiegersöhne Konrad von Pfaffenheim (Phaffinheym) mit seiner Frau Mathilde, Gerhard Spigel mit seiner Frau Agnes, und Konrads Tochter Sophie, die Frau Herrn Widukinds, geben ihre Zustimmung und besiegeln die Urkunde; ebenso siegeln die anwesenden Wenn Konrad oder einer seiner Erben den Vertrag nicht hält und es nicht binnen Monatsfrist wieder gut macht, soll er meineidig sein und aller seiner Mainzer Lehen verlustig gehen.

Zeugen: Propst Lupold von Nörten (Northene), Dekan Gerhard von Fritzlar, die Grafen Otto von Waldeck und Heinrich von Beichlingen (Biche-) und die Herren Johann von Beilstein (Bilsteyn), Bertold von Beuren (Buren) d. J., Kraft von Grafschaft (Graschaf). Bertold von Adelebsen (-levissen), Friedrich und Dithart von Rosdorf (-dorph) und andere Pfaffen, Ritter und "frumin lude".

- Dise rede ist geschehen und dirre brif ist gegeben zuo Heyligenstat 1303 an dem sunnavende noch sente Servatijs tage.

Fußnotenapparat:

[a] vor uns selben, vor unse husfrowen, vor unse kynder, vor unse eydeme und vor alle unse erben
[b].Zu<o>eyner bezirunge der smacheyt und des [dann fehlt ein Wort, etwa "schaden"], di unsem vorgenanten heren und sime stifte von uns und von den unsen biz hare ist geschehen.
[c] iz si an ayschen [Asche] oder an colen zu burnene, bredir, schutzelen odir vaz odir holtz zu howene odir dicheynirlege dinc zu<o> tu<o>ne.
[d] da bihalde wer inne unse jagen und unse vischerin, also wir ubir al den Reynhartiswalt haben.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vogt, RggEbMz Nr. 0780, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/18689 (Zugriff am 02.05.2024)